19. Okt

2018

Oman gestern und heute

Zuletzt aktualisiert am 20. Oktober 2018

Altstadt von Nizwa © B&N Tourismus

Dem Oman kam bereits seit dem Altertum bis in die Zeit des Abbassidenkalifats eine wichtige wirtschaftliche Rolle als Lieferant von Kupfer zu.

Geschichte

Die lebhaften Handelsbeziehungen zu den südmesopotamischen Staaten spiegeln sich beispielsweise in Keilschrifturkunden aus dem 3. Jhts. v. Chr. wieder. In den ersten Jahrhunderten n. Chr. gelang es Kaufleuten und Piraten vom Stamm der Azd die Küstengebiete am Golf von Oman und den Seehandel nach China unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Sultanat war zu dieser Zeit also ein klassisches Piratennest. Seit etwa 300 n. Chr. gehörte der Oman zunächst zum Himyaritenreich, bevor vom 7. bis Anfang des 11. Jhds. zum arabisch-islamischen Khalifat gehörte.

1506 schließlich eroberte die portugiesische Flotte Maskat und errichtete dort und an weiteren Küstenorten Handels- und Flottenstationen. Die portugiesische Vormachtstellung konnte sich aber lediglich 120 Jahre halten und musste ihren Platz für die Dynastie der Ya’ruba freimachen unter denen der Oman zur bedeutendsten Macht auf der Arabische Halbinsel bis hin zu Insel Sansibar wurde. Der neue Herrscher Ahmad Ibn Sa’id begründete 1741 die bis heute herrschende regierende Dynastie der Al Bu Sa’id unter der das Land durch Piraterie und Sklavenhandel sowie dem Handel mit Gewürzen und Elfenbein zu bedeutendem Reichtum gelang und somit auch das europäische Interesse an der Region weckte. Handelsverträge mit der britischen Ost-Indien-Compagnie dienten insbesondere in Maskat der Festigung britischer Interessen.

Oman Heute

Der Oman besitzt sowohl im Landesinnern als auch in Dhufar bedeutende Erdöl- und Erdgasvorkommen die das Rückgrad des stark im Agrarsektor verwurzelten Landes bilden. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie ohne Verfassung und der Sultan verkörpert als Staatsoberhaupt in persona die oberste legislative und exekutive Gewalt. Neben seiner Funktion als Ministerpräsident steht er an der Spitze verschiedener Ministerien. Daneben existiert ein Konsultativrat, der vom Sultan auf jeweils zwei Jahre ernannt wird. Die Judikative wird von so genannten vom Sultan ernannten Kadirichtern gestellt, die dem obersten Gericht unterstehen.

Klima

Das Sultanat Oman wird im Nordosten vom bis zu 3.000 Meter hohen und sich bis auf die Vereinigten Arabischen Emirate erstreckenden Oman bzw. al-Hadjar Gebirge durchzogen. Das Klima im Tiefland ist wüstenhaft und geprägt von geringen Niederschlägen, hoher relativer Luftfeuchtigkeit und hohen mittleren Jahrestemperaturen um die 26°C.

Erhält die Küstenstadt Salalah noch rund 90 mm Niederschlag im Jahr, so sind die nördlich folgenden Wüstenregionen nahezu niederschlagslos, wohingegen die Niederschläge im Hochgebirge bei bis zu 500 mm liegen können. Der Januar ist mit einem Mittel von 22°C der kühlste und der Juni mit 40°C der wärmste Monat.

Höhepunkte

Zu den Höhepunkten einer Reise in den Oman gehören neben der Hauptstadt Muscat (auch Muskat bzw. Maskat) die Stätten des Weltkulturerbes: Festung Bahla, Festung Bat mit bronzezeitlicher Siedlung Al-Khutm und Totenstadt Al-Ayn, Weihrauchbäume des Wadi Dawkah und Stätten des Weihrauchhandels in Dhofar sowie das Aflaj Bewässerungssystem.

Emirate gestern und heute
Bildnachweis: Altstadt von Nizwa © B&N Tourismus